Donnerstag, 12. April 2012

Filmvorstellung - Iron Sky


Jeder der sich irgendwann einmal ein wenig mit abstrusen Verschwörungstheorien um das Dritte Reich befasst hat, kennt die Reichsflugscheiben. Diese angebliche Geheimwaffe der Nazis, wird oft als Erklärung für UFO-Sichtungen in Schlachten des 2. Weltkrieges benutzt.
Was nun, wenn ein finnischer Regisseur, Timo Vuorensola, diese Geschichten als Hintergrund für einen Film nutzt? Wahnsinnig? Blödsinnig? Verrückt? Sicherlich trifft dies alles auf Iron Sky zu, genau diese Prämisse macht den Film aber erst so unglaublich unterhaltsam.

Quelle: kinofilme.com
1945. Mit dem Endsieg lief es bekanntlicher Weise nicht wie es sollte, und so macht sich eine Gruppe von Soldaten, SS-Mannen und Arbeitern, stationiert in der Antarktis, mit eben diesen dort entwickelten Flugscheiben auf zum Mond, um sich auf den Gegenschlag vorzubereiten.

2018. Eine Mondmission der Amerikaner, teils politisch orientierte Prestigeaktion, teils der Versuch den Superrohstoff Helium-3 in die Finger zu bekommen, entdeckt auf der dunklen Seite des Mondes die Basis des "4. Reichs". Und so entfalten sich die Ereignisse.

Iron Sky ist sicherlich auf den ersten Blick kein Film für jedermanns Geschmack. Die stark Diesel-Punk-Inspirierte Ästhetik, und der schiere Wahnsinn der Grundlage "Mondnazis" und "Reichsflugscheiben" spricht grundsätzlich erst einmal eine stark dem Trash-Film und Mashup-Nerdtum verfallene Gruppe an. Wer sich aber einfach mal auf einen lockeren Kino-Abend - bevorzugt in der Original-Fassung Deutsch-Englisch - einlassen will, dem kann ich den Film nur ans Herz legen.
Quelle: kinofilme.com

Warum sollte man sich also nun abseits von der Freude an Zeppelin-Raumschiffen, wahnsinnigen Naziwissenschaftlern und Trash-SciFi mit diesem Film befassen?
Er sprüht nur so vor abstrusem schwarzem finnischen Humor, und Special-Effects die für einen europäischen Spartenfilm sichtlich beeindrucken. Das Sahnetopping obendrauf ist dann noch die tolle Darbietung der Hauptrollen. Gerade Götz Otto und Udo Kier liefern großartige, teils überspitzte, teils unheimlich bösartige Antagonisten, speziell Udo Kier hat mir nicht mehr soviel Freude bereitet, seit Yuri in Command & Conquer: Alarmstufe Rot 2. Hier entfalten sich ganz klar die Stärken des Films, die auch Zuschauer in den Bann ziehen können, die nicht bereits beim ersten Trailer 2008 hin und weg von all dem Wahnsinn waren.

Wenn aber dann von Udo Kier der Bogen zu seiner Rolle als Yuri gezogen wird, fällt erst auf wie oft der Film gerade in den Szenen auf der Mondbasis wie ein Versatzstück aus Command & Conquer-Zwischensequenzen wirkt. Dies ist auch mein großer Kritikpunkt am Film - er wirkt leider doch immer wieder richtungslos, zerstückelt und aus den Szenen konstruiert. Wenn man dann aber von der einen skurillen Szene zur anderen getrieben wird, geht dies fast schon unter, und man findet einfach Freude an all dem Chaos.

Wohin führt uns das ganze nun? Iron Sky bietet soliden, insbesondere visuell überraschend un-trashigen, leichtherzigen Spass, den ich jedem nur ans Herz legen kann.

1 Kommentar:

  1. Das war ein echt unterhaltsamer Film. Einfach komplett anders als der Mainstream und allein deswegen schon sehenswert :)

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